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Schwierige Zusammenhänge einfach und anschaulich erklärt:

 

CO2-Haushalt

Radioaktivität

Kernenergie

 

Aktualisiert:   2024-02-29

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    Erderwärmung und Klimawandel

-          CO2-Gleichgewicht, Verbrennung, Waldrodung, Treibhauseffekt, Klimawandel

-          Anstieg des Meeresspiegels durch Abschmelzen des Polar-Eises

 

    Radioaktivität und Kernenergie

-          Radioaktivität - Atome, instabile Atome, Halbwertszeit  -  Radioaktive Strahlung und ihre schädigende Wirkung

-          Isotope, Atomkerne, Elementarteilchen

-          Natürliche und künstliche radioaktive Strahlung

-          Anreicherung, Kraftwerke, CO2-Emissionen, Atommüll, Wiederaufbereitung, Endlager

-          Uran, Plutonium, kernwaffenfähiges Material

 

    Energie

-          Erklärung – Was ist Energie

-          Energieversorgung – Geschenkte Energie

 

 

CO2-Haushalt

 

 

Begriffsbestimmung:

CO2  (Kohlendioxid)  = natürlicher Bestandteil der Luft; Teilchen aus je einem Kohlenstoff-Atom (C) mit zwei Sauerstoff-Atomen (O) è C-O2-Molekül.

Verbrennung = Aus Sauerstoff und Kohlenstoff wird Kohlendioxid; dabei wird Energie freigesetzt.

Photosynthese = Aufspaltung von Kohlendioxid in Kohlenstoff und Sauerstoff durch Ausnutzung der Energie der Sonnenstrahlung.

Treibhauseffekt = Menschen haben die Atmosphäre so verändert, dass auf der Erde Wärmeenergie angestaut wird, die von Menschen freigesetzt oder von der Sonne eingestrahlt wird.

 

 

Der Klimawandel hängt in beträchtlichem Ausmaß mit dem Treibhauseffekt zusammen; der wiederum wird u.a. durch die steigende Konzentration von Kohlendioxid in der Erdatmosphäre immer weiter verschärft. Seit einiger Zeit bekommt man mehr und mehr das Gefühl, Kohlendioxid wäre ein giftiges Abfallprodukt, das man beseitigen müsste oder dessen Entstehung von vornherein vermieden werden könnte. In Wahrheit das Kohlendioxid seit jeher ein wichtiger Bestandteil der Luft, aber die Menschheit hat die Menge an CO2 über das gesunde Maß hinaus vergrößert und so den eigenen Lebensraum geschädigt.

 

Jeder Mensch, jedes Lebewesen braucht beim Einatmen Sauerstoff in der Atemluft, mit dem er durch die „innere Verbrennung“ (Verbindung von Sauerstoff und Kohlenstoff) Energie gewinnt, so dass beim Ausatmen mehr CO2 herauskommt als eingeatmet wurde. Gäbe es nicht die Pflanzen und Mikroorganismen im Meer, hätten die Tiere und Menschen im Laufe der Jahrtausende schon den ganzen Sauerstoff zu Kohlendioxid verarbeitet. Aber die Pflanzen, insbesondere die Bäume, „atmen“ genau anders herum. Sie nehmen CO2 aus der Luft auf und geben Sauerstoff wieder ab (Photosynthese). Da es sich hier um den umgekehrten Vorgang handelt, können die Pflanzen daraus nicht Energie gewinnen, sondern es muss Energie zugeführt werden; dankenswerterweise wird diese großzügig von der Sonne geliefert, und sie schickt dafür keine Rechnung! So hat sich im Laufe der Erdgeschichte ein wunderbares Gleichgewicht eingestellt, bei dem die unterschiedlichsten Lebewesen (Pflanzen und Tiere) von einander profitieren, ja auf einander angewiesen sind; sie bilden eine untrennbare Lebensgemeinschaft (Symbiose).

 

Irgendwann kam der Mensch auf die Idee, durch gezielte Verbrennung zusätzlich Energie zu gewinnen, und hatte immer mehr Gefallen daran. Jede Verbrennung von fossilen Brenn- und Treibstoffen (Holz, Kohle, Gas, Benzin, Diesel, usw.) funktioniert nur dadurch, dass die Energie, die die Pflanzen in vielen Millionen Jahren in Form von Kohlenstoff (C) gespeichert und unterirdisch gelagert haben, entnommen wird, wobei natürlich wieder CO2 freigesetzt wird. Und weil das seit der Industrialisierung in ungeheurem Ausmaß geschieht und gleichzeitig in ebenso unfassbarem Ausmaß die Wälder und damit die natürlichen Produktionsstätten für Sauerstoff vernichtet werden, ist das Gleichgewicht aus Sauerstoff und Kohlendioxid aus der Balance geraten.

 

Weil die konventionelle Energiegewinnung beim Heizen, Strom-Erzeugen, Autofahren und Fliegen gerade auf diesem Vorgang beruht, der Sauerstoff verbraucht und Kohlendioxid produziert, kann man Kraftwerke, Verbrennungsmotoren und Ölheizungen nicht dahingehend optimieren, dass sie kaum noch oder gar nicht mehr CO2 ausstoßen. Man kann den CO2 -Ausstoß nur in dem Maße reduzieren, wie man den Einsatz der fossilen Brennstoffe reduziert. So etwas wie ein CO2 -Katalysator, der das schädliche Abgas wieder in unschädlichen Sauerstoff verwandelt, kann nicht funktionieren, ebenso wie das Einfangen und „Eingraben“ des überschüssigen CO2 in unterirdische Lagerstätten, was nur den Energiebedarf erhöht und dadurch noch mehr CO2 produziert. Dagegen wäre die Vermehrung der Bäume und Waldflächen ein wirksames und zugleich äußerst einfaches Mittel, die CO2 -Konzentration in der Luft zu verringern.

 

 

Obwohl diese Zusammenhänge weitgehend bekannt sind, werden weiter Wälder rigoros abgeholzt und fossile Rohstoffe unsinnig verbrannt. Beides könnte ganz kurzfristig gestoppt werden, aber es gibt einflussreiche Personen und Institutionen, die ihren maßlosen Reichtum durch die Fortsetzung der zerstörerischen Praxis vermehren wollen. Und je weniger wir unseren Konsum und die Wohlstands-Ansprüche zügeln, umso mehr beteiligen wir uns an der Zerstörung des Lebensraums, der Umverteilung und der Spaltung der Gesellschaft.

 

>>> siehe auch: Die CO2-Lüge

 

 

Steigt der Meeresspiegel wirklich nennenswert an?

 

"Wenn durch die globale Erwärmung die Polkappen abschmelzen, steigt der Meeresspiegel um 70 m."

 

Ist das Panikmache oder Realität?  Prüfen Sie es doch selbst, es geht ganz einfach:

 

Nehmen Sie einen Globus und betrachten ihn "von unten" (linkes Bild), da ist der Südpol mit der von Eis bedeckten Antarktis. Ihre Fläche nimmt rund ein 40-stel der gesamten Erdoberfläche ein. Da etwa 70 % der Erde von Meer bedeckt ist, ist die Meeresfläche rund 25 mal so groß wie die Antarktis. Davon können Sie sich mit ihrem eigenen Augenmaß überzeugen (rechtes Bild). Jetzt muss man nur noch wissen, dass die Eisschicht auf der Antarktis eine durchschnittliche Dicke von 2 km hat (max. bis zu 4,5 km). Wenn das Eis schmilzt, verteilt sich das Schmelzwasser auf dem gesamten Meer. In Gedanken nehmen wir die Verteilung einmal vorweg, bevor das Eis schmilzt: Wenn wir die 2 km dicke Eisschicht auf der Antarktis in 25 gleichdicke Scheiben schneiden, können wir damit die ganze Meeresfläche bedecken. Wie dick ist diese Eisschicht auf dem Weltmeer? Wir teilen die 2 km durch 25, um die Schichtdicke zu erhalten:  2000 m : 25 = 80 m. (Das Schmelzwasser nimmt nur unwesentlich weniger Raum ein als das Eis.) Somit liegen wir trotz grober Rundungen mit dem Ergebnis nah am prognostizierten Wert von 70 m, der somit realistisch sein dürfte. Dabei haben wir noch ebenso wenig das Grönland-Eis berücksichtigt (dessen Schmelze schon allein 7 m beitragen würde) wie die Ausdehnung des Meerwassers in Folge der Erwärmung.

 

    Das nachfolgende Foto stammt aus dem Film HOME von Yann Arthus-Bertrand

Auf jeden Fall führt der Anstieg des Meeresspiegels zur Überschwemmung eines beträchtlichen Anteils der von Menschen bewohnten und bewirtschafteten Landfläche. 70 Prozent aller Menschen wohnen in Küstenregionen, und die Mehrzahl der Millionen-Städte liegen weniger als 70 m über dem jetzigen Meeresspiegel und müssen aufgegeben werden. Die Erdbevölkerung wird drastisch zusammenrücken müssen, landwirtschaftliche Nutzflächen werden knapp, die letzten Wälder werden gerodet, die verbleibenden Pflanzen produzieren nicht mehr genügend Sauerstoff usw.  Das ist kein Märchen! Auf dem Weg zu dieser Apokalypse sind wir schon ein gutes Stück vorangekommen.

 

Dass die Erwärmung im Rahmen des Klimawandels tatsächlich stattfindet, bestreitet niemand mehr. Statt jahrelang präzise Ursachenforschung zu betreiben, um vielleicht doch noch eine Ausrede zu finden, so wie es lange Zeit Usus war, sollte man lieber die Notbremse ziehen, bevor es zu spät ist, indem man klimafreundliches Handeln und umweltfreundliche Produkte fördert und die Energie-Politik darauf ausrichtet. Hier sind Sofort-Maßnahmen gefragt! Wenn wir nur längerfristige und aufwändige Technologie-Projekte anstoßen, verschärfen wir die Problematik noch zusätzlich. (siehe kostenlose Energie und Zwei-Liter-Auto)

 

 

 

 

 

Radioaktivität

 

Die kleinsten Bestandteile sämtlicher Objekte und Materialien nennt man Atome. Die meisten uns bekannten Stoffe bestehen aus stabilen, ziemlich unveränderlichen Atomen. Radioaktive Stoffe allerdings sind aus instabilen Atomen aufgebaut, die im Laufe der Zeit "zerfallen". Das kann man sich ganz ähnlich vorstellen wie ein üppiger Berg Seifenschaum, bei dem die Bläschen unregelmäßig aber stetig platzen. Die Zeit, nach der die Hälfte aller Bläschen zerplatzt sind (bzw. die Hälfte der instabilen Atome zerfallen sind), nennt man Halbwertszeit 2). Sie kann bei verschiedenen radioaktiven Stoffen Sekundenbruchteile betragen oder auch zigtausend Jahre, da ist alles möglich. Ebenso wie sich die Seifenblasen beim Platzen in flüssige Seifenlauge verwandeln, werden aus den "platzenden" Atomen andere Atome (auch Atome anderer Stoffe), meistens auch wieder nicht-stabile, die also wiederum zerfallen. Und ebenso wie beim Platzen der Seifenblasen Spritzer davon fliegen, die unangenehm ins Auge gehen können, fliegen auch bei "platzenden" Atomen diverse "Splitter" davon, die großen Schaden anrichten können; man nennt sie "radioaktive Strahlung". Sie kann andere Materialien erwärmen, schädigen oder zerstören. Sie kann die Zellen von Lebewesen schädigen und Krankheiten (insbesondere Krebs) verursachen, und sie kann auf Keimzellen treffen, wodurch das Erbgut geschädigt oder "umprogrammiert" wird, so dass Nachkommen schwer krank, verkrüppelt oder verunstaltet zur Welt kommen können.

 

2) Achtung: Nach zwei Halbwertszeiten ist nicht etwa der Zauber vorbei, sondern dann ist die zweite Hälfte halb zerfallen. Außerdem geht ja auch von den "neuen Atomen", also den radioaktiven Zerfallsprodukten, weiterhin Strahlung aus.

 

Im Januar 2010 guckte ein Mitarbeiter der Uran-Anreicherungsanlage von Urenco in Gronau nur mal kurz in einen nicht ganz sauber geleerten Behälter für Uranhexafluorid und wurde davon so verstrahlt, dass er von Krankenhaus zu Krankenhaus weiter gereicht wurde, weil keiner ihm helfen konnte. Tatsächlich kann man radioaktive Verstrahlung

gar nicht heilen!

 

zum Thema  „Einleitung radioaktiver Abfälle ins Meer“: siehe unter radioaktive Abfälle

 

 

 

Isotope, Atome und andere Teilchen      (Eine leicht verständliche Begriffsbestimmung)

 

 

Beispiele zu den gelb markierten Begriffen

 

Gegenstände bestehen aus

Kleiderschrank

Materialien, die unterschiedliche

Holz

Stoffe beinhalten können; dabei handelt es sich zumeist um Verbindungen aus den ca. 100 Grundstoffen der Natur,

Zellulose, Wasser,

den Elementen. Zu jedem Element

Eisen, Sauerstoff, Kohlenstoff, Uran

gehört ein ganz spezifischer Atomtyp.

 

Kohlenstoffatom, Uran-Atom

Die Bausteine der Atome nennt man Elementarteilchen

 

Protonen, Neutronen, Elektronen

Jedes Atom hat eine leichte Hülle aus Elektronen, die die chemischen Eigenschaften des Elements bestimmt.

Wasserstoffatome haben 1 Elektron,

Kohlenstoffatome 6, Eisenatome 26 und Uranatome 92 Elektronen.

Der kleine, massive Kern eines Atoms besteht aus Protonen und Neutronen

Wasserstoffatomkerne bestehen aus nur einem Proton. Alle anderen Atome haben mehr Elektronen, Protonen und Neutronen.

Atome eines Elements können unterschiedliche Anzahlen von Neutronen im Kern haben, was keinen Einfluss auf die chemischen Eigenschaften hat, allerdings wohl auf die Atom-Masse und ganz entscheidend auf die Stabilität des Atomkerns. Die verschiedenen Atomklassen (oder besser Kerntypen) eines Elements nennt man Isotope. Die Gesamtzahl der Protonen und Neutronen (Massezahl) schreibt man oben links an den Elementnamen, wenn man ein bestimmtes Isotop kennzeichnen will, oder einfach mit Bindestrich dahinter.  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

12C     C-14    (Kohlenstoff)

 

235U    Uran-238

 

238PU      Plutonium-239

 

So etwa kann man sich den Aufbau eines Atoms vorstellen:

In der Mitte ist der massive Kern aus Protonen und Neutronen,

außen herum bilden die Elektronen eine leichte lockere Hülle

 

Eigentlich steht dieses Bild für GPS-Satelliten, die um die Erde kreisen,

aber es kann ebenso gut den Atomaufbau veranschaulichen.

 

Im Jahr 1909 stocherte Ernest Rutherford als Erster in so einem

Atom herum, aber nicht mit Stricknadeln oder ähnlichen Sonden,

sondern er benutzte Alpha-Teilchen, eine spezielle Form der

radioaktiven Strahlung. Seitdem weiß man, dass Atome einen

kleinen festen Kern haben und dass die Masse nicht gleichmäßig

verteilt ist.

 

 

 

Natürliche und künstliche radioaktive Strahlung

 

Radioaktive Strahlung, die auf Lebewesen trifft, kann man sich vorstellen wie winzig kleine Geschosse, die ins Körpermaterial einschlagen, dort stecken bleiben oder den Körper ganz durchschlagen; sie treffen entweder von außen auf den Körper oder werden im Inneren von radioaktiven Stoffen „abgefeuert“, die durch die Atemluft oder Nahrungsaufnahme in den Körper gelangt sind. Sie können Köperzellen schädigen oder zerstören – je mehr, desto schlimmer. Kleine und seltene Schäden dieser Art kann der Körper verkraften und „reparieren“. Das funktioniert regelmäßig bei den meisten Treffern, die von der „natürlichen Strahlendosis“ herrühren. Tatsächlich waren die Menschen auch schon vor der Erfindung der Kernspaltung radioaktiver Strahlung ausgesetzt, die einerseits von den natürlichen radioaktiven Stoffen in der Erde stammt und andererseits aus dem Weltraum zu uns gelangt. Diese kommt hauptsächlich von der Sonne, wird aber größtenteils durch die Erd-Atmosphäre abgeschirmt.

 

Seit dem Testen und Anwenden von Atombomben, dem Betreiben und Havarieren von Kernkraftwerken und dem Anhäufen von radioaktivem Müll ist die Strahlung, die uns ständig umgibt, aber schon mehr als verdoppelt worden und nimmt stetig zu (ebenso wie Leukämie und Krebserkrankungen). Die stetige Zunahme der Strahlung  (auch lange nach den Super-GAUs in Harrisburg 1979, Tschernobyl 1986 und Fukushima 2011) ist auch dadurch begründet, dass das Abklingen der Strahlung – je nach den Bestandteilen der radioaktiven Abfälle – zum Teil äußerst langsam verläuft, d.h. die so genannte Halbwertszeit ist bei einigen Stoffen extrem lang, teilweise zigtausend Jahre. Deshalb gibt es auch keine sicheren Endlager, zumal alle Behälter, Mantel, Schutzhüllen und Betonbunker von der dauernden Bestrahlung im Laufe der Zeit zerstört werden.

 

In den weiterführenden Schulen gibt es für den Physik-Unterricht radioaktive Strahler als Anschauungsmaterial und Geigerzähler als Nachweisgeräte für Strahlung. Wenn solch ein Geigerzähler eingeschaltet wird, tickt er in unregelmäßigen Abständen von 1 bis 3 Sekunden und signalisiert auf diese Weise, dass er jeweils von einem „Geschoss“ aus einer radioaktiven Quelle getroffen wurde. Bringt man ihn aber in die Nähe eines "Schul-Strahlers", signalisiert er so viele Treffer, dass man nur noch einen Dauerton hört (also mindestens 30 Ticks pro Sekunde). Umfangreiche Vorschriften-Sammlungen regeln den Umgang mit diesen Schulstrahlern, damit niemand zu Schaden kommt. Dabei handelt es sich bei diesen radioaktiven Präparaten um winzigste Mengen der betreffenden Stoffe, deutlich weniger als 1 Milligramm. Sie strahlen ein ganzes Schulleben lang, d.h. 50 Jahre nach der Anschaffung ist nicht festzustellen, dass die Strahlungsaktivität abgenommen hat.

 

Wenn man sich einmal bewusst gemacht hat, wie viel gefährliche Strahlung von solch einem Milligramm ausgeht, dann weiß man auch wie die abertausend Tonnen radioaktiver Abfälle zu beurteilen sind, die jährlich durch den Betrieb von Kernkraftwerken produziert werden, und was von den 125.000 Fässern radioaktiven Mülls zu halten ist, die in der Asse (einem ehemaligen unterirdischen Salzbergwerk) entsorgt wurden, und die jetzt Probleme machen (welch eine Überraschung!).

 

 

Der Brennstoff für Kernkraftwerke und die radioaktiven Abfälle

 

Die weitere Nutzung der Kernenergie als Beitrag zur Lösung der Klima-Krise wäre ein fataler Irrweg! Bei der Diskussion wird das Thema Gesamt-Wirkungsgrad viel zu wenig betrachtet. Es kursieren immer wieder Falsch-Informationen über die angebliche CO2-Neutralität der Kernenergie; das ist sie aber ganz und gar nicht. Wie bei allen Großkraftwerken dienen auch in einem Kernkraftwerk die Uran-Brennstäbe nur dem einen Zweck, Wasser zu erhitzen, das verdampft und unter hohem Druck eine Dampfturbine antreibt, die den Strom-Generator dreht, während der größere Teil der Wärme-Energie entsorgt wird. Nun darf man sich aber nicht vorstellen, man könnte einfach aus einem Uran-Bergwerk den begehrten Brennstoff abbauen und in den Kraftwerks-Reaktor stecken, so wie es mit der Kohle gemacht wird. Die radioaktive Strahlung des Natur-Urans ist zwar schon extrem gefährlich und energiereich (weshalb man es besser dort belassen sollte, wo es herkommt), reicht aber nicht aus, um die gewünschte Wärme-Energie zu liefern. Der Bestandteil des Urans, der für die Kettenreaktion im Kernreaktor geeignet ist (nämlich das Isotop Uran-235), ist nur mit einer Konzentration von 0,7 % im Natur-Uran vertreten. Deshalb muss es in einem extrem Energie- und Material-aufwendigen Verfahren "angereichert" werden, d.h. man filtert in riesigen Zentrifugen das begehrte Isotop heraus und konzentriert es in den so genannten Brennelementen. Der weitaus größte Teil des Materials fällt bereits hier als radioaktiver Abfall an, dessen sichere Lagerung und Entsorgung nicht geklärt ist. Der Material- und Energie-Aufwand für den Abbau, die Anreicherung und die Brennelemente-Produktion ist alles andere als CO2-neutral und umweltfreundlich.

 

Das spaltfähige Uran ist also das Endprodukt einer Energie-aufwändigen Aufbereitung (Anreicherung), die mit enormen Emissionen verbunden ist, ebenso wie die Förderung und der Transport des Uranerzes, der Bau und Rückbau der Kernkraftwerke, die Castor-Transporte, Betrieb der Zwischenlager, Sanierung der gescheiterten Endlager, die Suche, eventuelle Errichtung und Betrieb neuer Endlager, wobei diese Aufzählung noch lange nicht vollständig ist! Dies wird bei der Beurteilung der CO2-Emissionen und der Rentabilität von Kernkraftwerken meist völlig ignoriert.

 

Wenn die Brenn-Elemente ihren Dienst im Reaktor eines Kernkraftwerks getan haben, ist die Konzentration des Uran-235 so weit gesunken, dass die Brennelemente nicht mehr genug Energie liefern, aber noch hochgradig gefährlich strahlen. Deshalb werden sie erst jahrelang im so genannten Abklingbecken des Kraftwerks unter Wasser gelagert, bis man sie zur „Wiederaufbereitung“ z.B. nach La Hague (Frankreich) abtransportieren kann. Dort passiert eigentlich nichts wesentlich anderes, als bei der Anreicherung, nämlich man filtert wieder das begehrte, noch nicht verbrauchte Uran-235 heraus, um es erneut in Brennelemente zu pressen. Allerdings ist das Ausgangsmaterial bei der Wiederaufbereitung (im Gegensatz zur ersten Anreicherung) ein kunterbunter Cocktail aus hochgiftigen radioaktiven Substanzen, wodurch die Wiederaufbereitung noch aufwendiger und komplizierter wird und noch weit mehr radioaktiven Müll hinterlässt.

 

Ein Bestandteil der gebrauchten Brennelemente ist das bekannte Plutonium, ein radioaktiver Stoff, der in der Natur fast gar nicht vorkommt und in kerntechnischen Anlagen reichlich entsteht. Er ist extrem strahlend und giftig, und ist begehrter Bestandteil bei der Produktion von Atombomben. Die Beschreibung der unvorstellbar gefährlichen Eigenschaften von Plutonium würde den Rahmen dieser Internetseite sprengen. Für weitergehendes Interesse empfehle ich Wikipedia und Greenpeace; hier ein Auszug aus dem unten genannten Link zum Thema Plutonium:

 

Ein Millionstel Gramm des radioaktiven Schwermetalls, eingeatmet in die Lunge, reicht aus, um Krebs zu verursachen. In der Natur kommt der Stoff nur in geringsten Mengen vor, wird aber künstlich hergestellt, weil man damit Bomben bauen kann. Je nach Reinheitsgrad reichen für eine Atombombe bereits fünf Kilogramm. Bis zum Beginn der Achtzigerjahre des letzten Jahrhunderts hatten die Reaktoren weltweit bereits rund 300.000 Kilogramm erbrütet. Jährlich kommen etwa 20.000 kg hinzu.

 

… und kein Mensch weiß, wohin damit!!

 

 

Rückbau und Entsorgung eines Kernkraftwerks

 

Der Rückbau und Entsorgung eines Kernkraftwerks offenbaren das Missverhältnis von Aufwand und Nutzen besonders deutlich. Das Kernkraftwerk Greifswald beispielsweise war 16 Jahre in Betrieb, bevor es 1990 abgeschaltet wurde; seit 1995 befindet es sich im Abriss. Damit werden 1000 Mitarbeiter auch weiterhin noch sehr lange beschäftigt sein. Ein Endlager für die zigtausend Tonnen hochradioaktiven Materials, die für Millionen Jahre sicher eingelagert werden sollen, ist (weltweit) nicht in Sicht; aber die Sicherheitsbehälter in den Zwischenlagern kommen schon jetzt an ihre Haltbarkeitgrenze.

 

Die Kommission zur Suche eines Atommüll-Endlagers hat mit der Arbeit begonnen. Experten wissen aber, dass das Ergebnis schon jetzt feststeht. Niemand kann die Sicherheit eines Standorts, der mit großen Mengen strahlenden Materials befrachtet wird, über Tausende von Jahren garantieren. Die wiederholte Rückholung und Sanierung unterirdischer Lagerstätten ist ein Fass ohne Boden – technisch und finanziell! Die Asse-Sanierung, der Tschernobyl-Sarkophag 2 und die (nicht funktionierende) Stabilisierung der Fukushima-Ruinen sind nur kleine Beispiele für die nötigen materiellen und finanziellen Aufwendungen. Man muss wohl davon ausgehen, dass die Kosten für den Rückbau der Atom-Anlagen sowie die Einrichtung und dauerhafte Pflege der "Endlager" die Erlöse aus dem Verkauf des Atomstroms bei Weitem übersteigen!

 

Schon seit über 40 Jahren warne ich vor der Unlösbarkeit des Endlager-Problems, aber das Kind musste ja erst mal in den Brunnen fallen. Jetzt dämmert es auch langsam den Politikern und Energie-Konzernen, dass Rückbau und Endlagerung unbezahlbar sind, deshalb haben sie ja auch Versuche unternommen, diese unlösbare Aufgabe in andere Trägerschaft zu übertragen.

 

 

Man sollte sich von dem Vorhaben verabschieden, den Atommüll noch einmal nicht oder nur schwer rückholbar zu lagern !!! Wer meint, den radioaktiven Müll für Millionen Jahre sicher einschließen zu können, unterschätzt die zerstörerische Wirkung der Dauer-Bestrahlung. Deshalb kann die Lösung der Lager-Problematik nur in mehreren soliden Lagerstätten (ähnlich wie den Zwischenlagern) bestehen, die zugänglich bleiben, regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls nachgerüstet und überarbeitet werden können.

 

  UND … !!

 

Diese Zwischenlager müssen nicht neu gebaut werden: Bereits jetzt sind die stark strahlenden Substanzen innerhalb der AKW-Schutzhüllen so gut eingeschlossen, wie es technisch nur möglich ist. Welch großer Unsinn wäre es, die Kernkraftwerks-Gebäude aufwändig abzureißen und den ganzen Müll in neu zu errichtende Lagerstätten zu verbringen! Die sicherste und gleichzeitig kostengünstigste Lagerstätte haben wir bereits fertig da stehen. Nach dem Abschalten der Kernkraftwerke sollte man die Gebäude tunlichst erhalten und als mittelfristige Lagerstätte nutzen.

 

 

 

Als Anschauungs-Beispiel können uns auch die  n i c h t  havarierten Blöcke (!) des Kraftwerks von Tschernobyl dienen, die bis vor Kurzem noch in Betrieb waren und nun regulär still gelegt und planmäßig abgerissen werden. Dieser sogenannte Rückbau wird nach einer Schätzung von 2014, sofern keine Verzögerungen oder unvorhergesehen Schwierigkeiten auftreten, mindestens bis 2065 dauern, also rund 50 Jahre – und somit deutlich länger als die Nutzungsdauer eines durchschnittlichen Kernkraftwerks. Das verdeutlicht den nahezu grenzenlosen Aufwand für die Abrissarbeiten und die ordnungsgemäße Entsorgung; bis heute ist nicht einmal restlos geklärt, ob das überhaupt möglich ist!

 

Pressemeldung (2010-01-20 IVZ): 

Bundesregierung plant jahrelange Transporte nach Ahaus ... Der Atomversuchsreaktor in Jülich wird seit März 2009 unter schwierigsten Bedingungen abgebaut ... Die Bundesregierung bestätigte, dass das Gelände um den Reaktor und unter den Fundamenten radioaktiv verseucht ist.

 

… und das war nur ein kleiner Versuchsreaktor!!

 

 

Zum Thema Energiegewinnung durch Kernfusion siehe Kernfusion und Moderne Großkraftwerke

 

Zum Thema Plutonium:  http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/plutonium/

 

Einzelheiten zur Wiederaufbereitung findet man bei

http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/atommuell_wiederaufarbeitung/artikel/wiederaufarbeitung_in_la_hague/

 

 

 

Energie

 

siehe

 

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