Themen auf dieser Seite:
X-Billionen Euro Staatsverschuldung
Wer kennt die größte Zahl?
Die Reise zum Mond mit einer Zeitung
Sonne, Mond und Sterne – die tatsächlichen
Größenordnungen *)
Makrokosmos, Mikrokosmos, Nanotechnologie *)
*) Diese Artikel verwenden
Zehnerpotenzen. Lesen sie ggf. vorher die
Erklärung zu
Zehnerpotenzen
Die Staatsverschuldung
Die Schulden des deutschen
Staates belaufen sich auf über 2 Billionen Euro. Das klingt doch ganz handlich, und ich glaube,
dass nicht alle, die Verantwortung dafür tragen, wirklich eine Vorstellung von
der Größe dieser Zahl haben, vielleicht nicht einmal genau wissen, wie viele
Nullen 1 Billion hat (nämlich 12). Im Januar 2010, als ich die nachfolgende
Rechnung anstellte, waren es ca. 1,8 Billionen Euro; Legt man (theoretisch) 1,8
Billionen Euro-Stücke lückenlos nebeneinander, so ergibt sich eine Euro-Kette von 42 Millionen
Kilometern Länge, die sich 1050 mal um die Erde wickeln lässt...
Stellen wir uns doch einmal
vor, ein großherziger Spender würde jede Sekunde 1 Euro in einen großen Sammelbehälter werfen, um
daraus die Schulden zurückzubezahlen. Wie lange würde wohl die Rückzahlung
dauern? - Rein rechnerisch gut 57 000 Jahre. Aber leider wachsen die Schulden sowohl durch die Neuverschuldung als auch
durch die Zinsen
sehr viel schneller, so dass diese Art der Rückzahlung nur ein rapides
Anwachsen der Schuldenlast nach sich ziehen würde. Allein um die Zinsen für den
derzeitigen Schuldenberg zu zahlen müsste unser großherziger Münzwerfer (bei
einem angenommenen Zinssatz von 3 %) pro Sekunde 1 700 Euro
locker machen, während die Neuverschuldung derzeit (Januar 2010) um ca. 4 000 Euro pro Sekunde wächst!!! (die aktuellen
Zahlen kann man nachlesen bei http://www.staatsverschuldung.de/schuldenuhr.htm)
Welches ist die größte Zahl,
die man mit 3 Ziffern (ohne weitere Zeichen) darstellen kann?
999 ist es sicher nicht. 999
ist ja schon nicht schlecht, und 999
ist noch größer; aber das ist ja
noch gar nichts...
Zur Erinnerung: Was bedeutet noch
dieses „hoch“? Dazu
einfache Beispiele:
7 hoch 3 = 73 = 7
mal 7 mal 7 = 343
3 hoch 7 = 37 = 3 ∙ 3 ∙ 3 ∙ 3 ∙ 3 ∙ 3 ∙ 3 =
2187
Da sieht man schon, dass eine größere Hochzahl (der „Exponent“) großen
Einfluss auf das Ergebnis hat.
Ein besonders einfacher und zugleich wichtiger Fall liegt
vor, wenn die Grundzahl („Basis“)
10 ist. Bei solch einer Zehnerpotenz
ist der Zahlenwert einfach eine 1 mit so vielen Nullen dahinter, wie die
Hochzahl angibt, also beispielsweise
10 hoch 6 = 106 =
10 ∙ 10 ∙ 10 ∙ 10 ∙ 10 ∙ 10 =
1 000 000
Immer wenn man in der Wissenschaft mit sehr großen (oder sehr
kleinen) Zahlen zu tun hat, schreibt man sie in Form von Zehnerpotenzen, weil diese
Darstellung viel übersichtlicher ist und man dann nicht die Stellen zählen
muss.
Beispiel: Die Masse der Sonne beträgt
1,989 ∙
1030 kg = 1 989 000 000 000 000 000 000 000 000 000
kg
Die linke
Schreibweise kann man nach etwas Eingewöhnung viel leichter verstehen.
Nun wird man verstehen, dass es noch eine viel
größere Zahl gibt, die man mit nur 3 Ziffern schreiben kann, nämlich
also 9 hoch 9
hoch 9.
Eine grobe Abschätzung lässt
sich leicht machen, indem man 9 auf 10 rundet und die handlichen Zehnerpotenzen
nutzt.
(Das geschwungene
Gleichheitszeichen „ ≈ “
bedeutet „ist ungefähr gleich“):
also eine 1 mit 10
Milliarden Nullen dahinter. Wollten wir diese Zahl (ohne die praktische
Zehnerpotenz) ausschreiben und für jede Ziffer wie üblich einen halben
Zentimeter Platz berücksichtigen, beansprucht das Ergebnis eine Länge von
(über)
5 Mrd. cm = 50 000 km, also
mehr als den Erdumfang!
Zusatz-Information: Die drei Neunen übereinander könnte
man irrtümlich auffassen als (9 hoch 9) hoch 9. Aufgrund mathematischer
Vorrang-Regeln (ähnlich wie „Punkt- vor Strich-Rechnung“) bedeutet die
Schreibweise ohne Klammern aber 9 hoch (9 hoch 9). Der Unterschied ist immens:
So liefert die Rechnung mit der vorderen Klammer eine Zahl mit nur 88 Stellen
Eingeständnis: Die Rundung von 9 auf 10 hat ausgerechnet hier gravierende Auswirkung, weil sie im Exponenten stattfindet, wo sich jede kleine Änderung im wahrsten Sinne des Wortes potenziert. Rechnet man exakt mit 9 hoch 9 hoch 9, so wird das Ergebnis „nur“ etwa 1 848 km lang, würde aber in gedruckter Form immerhin auch noch weit über hundert richtig dicke Bücher füllen!
Denk-Aufgabe: Was ist die Hälfte von 1080
? >>>
Lösung <<<
Mit solch großen Zahlen (wie 9 hoch 9 hoch 9) kann ein wissenschaftlicher
Taschenrechner nicht rechnen. Aber es sind ja reine Zahlen-Spielereien, die
hier so umwerfende Ergebnisse liefern. In den Naturwissenschaften beschäftigt
man sich normalerweise mit Naturphänomenen vom Mikro-Kosmos bis zum Makro-Kosmos, und dafür reicht die
Kapazität des Rechners von 10-99 bis 1099
allemal.
Zur Erinnerung: „hoch minus“
bedeutet „1
durch“.
Dadurch ist 10-99 ein winzig kleiner (positiver)
Zahlenwert.
Einfachere Beispiele:
4-1 = 1/41
= ¼ 4-2
= 1/42 = ein Sechzehntel
10-3 = 1/103
= 1/1000 = 0,001
2,5 ∙ 10-4
= 2,5 ∙ 1/104
= 2,5 ∙ 1/10000 = 0,00025
Die
Größe des Weltraumes
liegt mit rund 2 ∙ 1086 cm3
(Milli-Liter) ebenso im Rechenbereich
des wissenschaftlichen Taschenrechners wie Masse des gesamten Kosmos, die
"nur" etwa 1056
Gramm beträgt, oder sein Alter, das mit ca. 13,7 Milliarden Jahren = ca.
4,32 ∙ 1017 Sekunden angegeben wird! Gehen wir
in den Mikro-Kosmos, also die Welt der kleinsten Objekte, so stoßen wir auf das
kleinste Atom (Wasserstoff-Atom)
mit einer Masse von 1,7 ∙ 10-27 kg, und
auf den kleinsten Atom-Baustein, das Elektron, mit 9,1 ∙ 10-31
kg, während der Durchmesser von Atomen in der Größenordnung
Zehnmillionstel Millimeter (also 10-7 mm) liegt.
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts etablierte sich
gerade die Nanotechnologie,
mit deren Hilfe man Objekte oder Strukturen in der Größenordnung Nanometer *) herstellt bzw. bearbeitet, d.h. also in der
Größe von etwa 10 Atomen.
*) 1 Nanometer = 10-9
m, Nano = Milliardstel (so wie Mikro =
Millionstel, und Milli = Tausendstel)
Selbst die Anzahl der Atome im Kosmos
bleibt noch im Rahmen der Taschenrechner-Kapazität, da die Materie ziemlich dünn
gesät ist: Im Durchschnitt muss man etwa
2 ∙ 1026 m3
durchsuchen, um 1 kg
zusammen zu bekommen.
Verglichen mit der Dichte von Wasser wäre das 1 Atom in 2 m3
Raum.
Hier auf der Erde findet man in 2 m3 Wasser 2 ∙ 1029 Atome.
Wir stellen uns ein ziemlich
großes Blatt Zeitungspapier
vor, so groß, dass man es (in Gedanken) 50 mal falten kann, also jedesmal in der Mitte
knicken und doppelt übereinander legen. In Wirklichkeit schafft man es mit
einem realen Blatt etwa 7 mal. Die Frage lautet nun: Wie dick würde das Teil,
wenn man es wirklich 50 mal falten könnte. Etwa dicker als 1 Meter??
2 Bilder:
Zuerst Zeitungsblatt einmal gefaltet, dann Zeitungsblatt 7-mal gefaltet
Zeitungsblatt einmal gefaltet Zeitungsblatt
7-mal gefaltet
Ich werde hier mal die
Antwort mit der Begründung schrittweise entwickeln:
Die Dicke des
Zeitungs-Papiers beträgt etwa 0,05 mm. Zweifellos wird die Dicke mit jedem
Falten verdoppelt. Die Ergebnisse der einzelnen Faltungen lassen sich am
leichtesten in einer Tabelle veranschaulichen:
Nach 0–mal
Falten ist das Papier 0,05 mm dick. |
Nach 1–mal
Falten ist das Papier 0,1 mm dick. |
Nach 2–mal
Falten ist das Papier 0,2 mm dick. |
Nach 3–mal
Falten ist das Papier 0,4 mm dick. |
Nach 4–mal
Falten ist das Papier 0,8 mm dick. |
Nach 5–mal
Falten ist das Papier 1,6 mm dick. |
Nach 6–mal
Falten ist das Papier 3,2 mm dick. |
Nach 7–mal
Falten ist das Papier 6,4 mm dick. |
Nach 8–mal
Falten ist das Papier 12,8 mm dick. |
Nach 9–mal
Falten ist das Papier 25,6 mm dick. |
Nach 10–mal Falten ist das Papier 51,2 mm dick. |
Die
ersten fünf Ergebnisse habe ich an dem abgebildeten Blatt Zeitungspapier
nachgemessen und bestätigt gefunden.
Hier zeigt sich, dass durch
10-maliges Falten die ursprüngliche Dicke ungefähr vertausendfacht wurde (denn 0,05 ∙1000
= 50).
Das passiert immer, wenn man
etwas zehnmal verdoppelt,
weil 2∙2∙2∙2∙2∙2∙2∙2∙2∙2 = 210 = 1024, also ungefähr 1000 ist.
Nach der 10. Faltung haben wir noch 4 mal 10
Faltungen, also 4 mal Vertausendfachung vor uns. Viermal vertausendfachen
bedeutet:
Voriges Ergebnis ∙1000∙1000∙1000∙1000.
Runden wir das vorige Ergebnis (51,2 mm) der
Einfachheit halber auf 50 mm ab, so erhalten wir für die Dicke nach 50-maligem
Falten
50 mm ∙ 1 000 000 000 000 =
50 000 000 000 000 mm = 50 000 000 km .
(Dabei haben wir schon zweimal
während der Rechnung abgerundet!)
Mit dem 43. Falten kommen wir gerade am Mond vorbei,
und beim 52. ist das obere Ende des Papierstapels schon weiter von der Erde
entfernt als die Sonne!
Sonne, Mond
und Sterne -- Milchstraße -- Weltall
Die Erde ist ein Nichts! Zu
diesem Urteil muss jeder gelangen, der sich in einem Buch oder auf dem
Bildschirm eine maßstabsgetreu verkleinerte Abbildung von Sonne und Erde
ansieht, denn da ist die Erde
unsichtbar (wenn sie doch zu sehen ist wie hier im oberen Bild, dann
passen die Größen-Relationen nicht). Hier der Beweis:
Dies ist die Abbildung von
einem Din-A4-Blatt im Querformat (Original-Maße 210 mm × 297 mm, also ca. 30 cm
breit). Die Entfernung von
der Sonne zur Erde ist ungefähr 100 mal so groß wie der Durchmesser der Sonne.
Wenn wir am linken Rand die Sonne und am rechten die Erde einzeichnen, beträgt
der Abstand in der Abbildung ungefähr 30 cm, also muss die Sonne maßstabsgetreu
mit einem Durchmesser von 0,01 ∙ 30 cm = 3 mm gezeichnet werden. Der Erddurchmesser
beträgt nun aber wiederum etwa ein Hundertstel des Sonnendurchmessers, da
bleiben für die Abbildung der Erde also 0,03 mm; deshalb ist sie unsichtbar,
also ein Nichts - in Relation zu ihrer engsten Nachbarschaft im Kosmos.
Wenn man übrigens eine maßstabsgetreue
Abbildung des Sonnensystems
mit allen Planeten auf ein Din-A4-Blatt zeichnen möchte, ist man schnell
fertig: Man nehme ein weißes Blatt und fertig ist die Darstellung! Die
Entfernung des Pluto von der Sonne ist nämlich ca. 4200 mal so groß wie der
Sonnendurchmesser. Wenn wir diese Entfernung auf 30 cm verkleinern, bleibt für
den Durchmesser der Sonnen-Darstellung 0,07 mm, während alle Planeten noch viel
kleiner ausfallen (0,17 Tausendstel Millimeter beim Pluto). Damit ist alles unsichtbar.
Überblick: Erde - Sonne -
Sonnensystem - Milchstraße – Kosmos
Die
Erde umkreist mit 7 bis 8 weiteren Planeten die Sonne; das gesamte Sonnensystem
mit allen seinen Planeten ist ein kleiner heller Punkt innerhalb der
Milchstraße, unserer Heimat-Galaxie. Eine Galaxie ist eine große Ansammlung,
ein Haufen von Sternen. Die Milchstraße beispielsweise besteht aus rund 200
Milliarden Sternen.
Abbildung der Milchstraße: Anblick von innen (linkes Bild) und von außen,
„aus der Nähe“ (rechtes Bild)
Bild-Quelle: www.wikipedia.de
„Von
weitem“ sieht eine Galaxie aber auch nur wie ein Stern, also ein kleiner
leuchtender Punkt aus. Manche „Sterne“ (also leuchtende Punkte am Himmel) sind
ganze Haufen von Galaxien… Die Ausmaße sind in der Tat galaktisch, wie die
folgenden Zahlen bestätigen:
Um die
Zahlenwerte in Form von Zehnerpotenzen zu verstehen, lesen Sie bitte zuerst
die |
|
Objekt |
Durchmesser |
Erde |
12 756 km ≈ 1,3 ∙ 104 km |
Sonne |
1 392 000 km ≈ 1,4 ∙ 106 km |
Sonnensystem
mit allen seinen Planeten |
15 000 000 000 km ≈ 1,5 ∙
1010 km |
Milchstraße (unsere Heimat-Galaxie) |
1018 km ≈ 100 000 Lichtjahre |
Weltraum (Kosmos) |
1023 km ≈ 10 000 000 000 Lichtjahre |
1 Lichtjahr ≈ 9,47 ∙
1012 km ≈ 10 Billionen km Ein Lichtjahr ist ein Längenmaß wie Meter oder
Kilometer; es ist die Länge einer Strecke, für die das Licht ein Jahr
benötigt, um von einem Ende zum anderen zu gelangen. Pro Sekunde bewegt sich
das Licht 300 000 km weit. Wenn man diese Streckenlänge
multipliziert mit 3600 (Sekunden pro Stunde) und 24 (Stunden pro Tag) und
365,25 (Tage pro Jahr), erhält man ein Lichtjahr. |
Die Sonne schrumpft
Die Sonne verliert auf Grund ihrer
Energie-Abstrahlung pro Sekunde 4 Millionen Tonnen Masse - und das schon seit
ihrer Entstehung vor 4,6 Milliarden Jahren. Demnach hat sie schon
4,6∙109∙365,25∙24∙60∙60∙4∙109
kg = 5,6∙1026 kg verloren.
Jahre Tage
Std. Min. Sek. Masse/Sekunde
Das
sind aber nur 0,03 Prozent ihrer Ausgangsmasse, die schließlich 2 ∙ 1030 kg beträgt.
(Am Exponenten der Zehnerpotenz erkennt man den Faktor 10.000 in Relation
zum Masse-Verlust).
Rätsel-Lösung: Die Hälfte von 1080 ist 5 . 1079
Einfacheres Beispiel: Die Hälfte
von 10.000 (= 104) ist
5.000 (= 5 . 103)
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